Schon lange haben wir davon gesprochen, dass wir gern ein schickeres Logo hätten, als vor ein paar Monaten dann Laurina und Doug neue Ideen einbrachten. Das startete den Prozess, der uns letztlich dieses tolle, allseits akzeptierte neue Logo brachte:
Nach zwei Wahldurchgängen mit 9 Punkten Akzeptanz angenommen
Jede Veränderung im Kanthaus fängt damit an, dass jemand motiviert und inspiriert ist an etwas zu arbeiten. Bestenfalls einfach wegen der puren Freude, die das Angehen einer Aufgabe bedeuten kann, wegen eines kreativen Schubs und der intrinsischen Motivation seine Ideen Realität werden zu lassen. Aber sein wir mal ehrlich, oft liegt es auch daran, dass die momentane Situation einfach nicht gut genug ist.
Unser altes Logo wurde vor anderthalb Jahren von Wolfi gemacht. Er hat es damals aus dem Handgelenk geschüttelt und eigentlich mehr als Platzhalter angesehen, denn als ernsthaften Logovorschlag. Dafür war es dann offenbar doch ziemlich gut, blieb es doch für eine ganze Zeit unser Logo. Und ich muss sagen, dass ich es auch durchaus ein bisschen mag. Es ist immerhin ein kantiges Haus, das passt doch...^^
Ist es nicht ein eindeutig kantiges Haus..?
Allerdings waren schon die ersten neuen Vorschläge gleich viel besser...
Als also Laurina und Doug das Thema wieder anstießen, wurde es schnell von unseren anderen designinteressierten Menschen aufgegriffen, und schon bald gab es auch Vorschläge von Silvan und Clara. Jetzt musste eine Entscheidung getroffen werden. Da wir allerdings Wolfi's Platzhalter nun schon so lang in Benutzung hatten und wir es diesmal richtig machen wollten, nahmen wir (das heisst Doug...) uns die Zeit uns einen schönen, dynamischen Prozess für die Entscheidungsfindung auszudenken:
- Rohe Skizzen und Ideen sammeln
- Die Kanthausianer darauf abstimmen lassen, um zu schauen in welche es lohnt mehr Arbeit zu stecken
- Die besten Vorschläge überarbeiten und digitalisieren
- Eine finale Abstimmung abhalten, um das neue Logo zu bestimmen
Wenn wir eine wichtige Entscheidung zu treffen haben (wichtig bedeutet hier entweder, dass sie alle betrifft, oder dass die Auswirkungen nicht rückgängig gemacht werden können) verwenden wir Bewertungswahl. Der größte Vorteil dieses Wahlsystems ist, dass jeder auf jeden einzelnen Vorschlag abstimmen kann, was die Realität in viel mehr Detail wiederspiegelt als die gewohnte, binäre Mehrheitswahl, in der das Stimmen für einen Vorschlag gleichzeitig bedeutet gegen alle anderen zu stimmen.
Glücklicherweise hat Wolfi Ukuvota entwickelt, um es Menschen einfacher zu machen Online-Bewertungswahlen abzuhalten. Auf dieser Plattform fällen wir all unsere wichtigen Entscheidungen. Wenn eine Wahl auf Ukuvota angelegt wird, kann mensch eine Zeitspanne für die Vorschlagsphase und noch eine für die Abstimmungsphase angeben, sowie die Gewichtung negativer Stimmen. Wir haben immer automatisch zwei Kontrollvorschläge mit in der Liste: Das wäre "den Status Quo behalten" (einfach "Status Quo" benannt) und "weitere Vorschläge finden und von vorn beginnen" (hier "Prozess wiederholen" genannt). Diese Kontrollvorschläge dienen dazu jeder Perspektive eine sinnvolle Option zu bieten - auch der, die mit keinem der Vorschläge etwas anfangen kann und/oder am liebsten alles so belassen würde, wie es ist. Dies ist stark vom Systemischen Konsensieren inspiriert und unsere Verwendung dieses Systems geht schon auf die alten Zeiten von yunity zurück. Mehr Information zu den Ideen und Verfahren, über die Ukuvota funktioniert, gibt es im zugehörigen Manual.
Für die Logo-Abstimmungen nahmen wir uns jeweils 7 Tage für die Vorschlags- und dann nochmal 7 Tage für die Abstimmungsphase. Das schien ausreichend zu sein, um allen Interessierten Zeit zum Reagieren zu geben und hat ziemlich gut funktioniert. Die Gewichtung negativer Stimmen setzten wir zunächst auf 3, was die Skala aussehen ließ wie folgt: -9, -6, -3, 0, 1, 2, 3. Nicht vergessen, der höchste Summenwert gewinnt am Ende, was bedeutet, dass diese Einstellung Widerstandsstimmen sehr stark macht.
Die detaillierte Ergebnisseite der ersten Abstimmungsrunde
Nach dieser ersten Abstimmungsrunde gab es eine ausführliche Analyse von Doug. Dies waren die wichtigsten Punkte:
- 16 Vorschläge wurden von 12 Personen bewertet
- Kein Vorschlag hatte einen positiven Gesamtwert bei 3facher Gewichtung der Negativstimmen
- Die drei beliebtesten Vorschläge haben gemeinsam: 1. Den Umriss eines Hauses und 2. einen oder mehrere Buchstaben, die auf das Wort "Kanthaus" hinweisen
- Details im Design wie Anzahl der Buchstaben oder Füllung einzelner Segmente scheinen große Unterschiede gemacht zu haben
Daraufhin schlug er vor weiterzumachen wie geplant. Konkret bedeutete das die Vorschläge weiter auszuarbeiten; vor Allem im Hinblick auf die Ergebnisse dieser ersten Abstimmung, und dann nach ein paar Wochen die finale Abstimmung anzustoßen. Diese würde dann kürzer ausfallen (nur jeweils 3 Tage für Vorschläge und Abstimmung, weil viele negative Stimmen für "Prozess wiederholen" gegeben wurden) und nur noch eine Gewichtung von 2 für negative Stimmen haben (weil es nur eine einzige maximal negative Stimme gab).
Der Originalpost mit Doug's Analyse
Wir folgten also abermals Doug's Plan, die Vorschläge wurden weiter ausgearbeitet und einige Wochen später gab es eine weitere Abstimmung - diesmal um das exakte File festzulegen, das zukünftig als das Kanthaus-Logo dienen würde.
Wir hatten viele tolle Vorschläge und einen klaren Sieger:
Alle Vorschläge der zweiten Abstimmungsrunde sortiert nach Summenwert
Und das war's, auf diese Weise bekamen wir unser neues Logo und alle sind zufrieden! ^_^ Der Prozess, der dazu führte spiegelt mehrere wichtige Prinzipien des Kanthauses wieder:
- Wiederholungen bzw. Iterationen
- Nichts muss beim ersten Versuch perfekt sein. Stetige Verbesserung ist unser Ziel.
- Flexibilität
- Wir haben generelle Strukturen mit soviel Vagheit, dass die Besonderheiten jedes Einzelfalles immernoch Beachtung finden können.
- Kommunikation
- Menschen bestimmen die Abläufe, nicht andersherum. Wenn wir uns über etwas einig sind, dann können wir das einfach durchziehen.
- Do-ocracy
- Wenn jemand die Führung übernimmt, um etwas anzugehen, dann ist das normalerweise sehr gern gesehen.