Mein Mitwirken bei yunity und im Kanthaus ist ein großer Lernprozess für mich. Seit ich diese Gruppe von Menschen kennengelernt habe, bin ich durch viele Phasen gegangen. Ich habe gehandelt und ich war – froh, beglückt, erfüllt, traurig, wütend...
Jetzt möchte ich meine Gedanken und Erfahrungen mit euch teilen.
Einer der Hauptgründe, der mich dazu gebracht hat dabei zu bleiben und mit euch zusammenzuarbeiten ist, dass ihr tut was ihr anders haben wollt. Damit meine ich, was andere vielleicht Arbeit nennen würden: Sich aktiv und verantwortungsbewusst mit Problemen auseinandersetzen und Lösungsansätze umsetzen. Und anfangs war ich total motiviert und auch die ganze Zeit am Tun! :-)
Bis mein Sein und mein Tun irgendwie aus der Balance gerieten. Ich wurde ein bisschen unglücklich und unerfüllt damit, immer mehr tun zu wollen. Mir wurde klar, dass es auch sehr wichtig ist, sich aktiv im Sein zu üben und sich dafür Zeit zu nehmen. Damit meine ich entspannte Gespräche zu führen, in der Natur zu sein, einfach nichts zu tun, zu sich selbst zu kommen, zu meditieren, nicht darüber zu reden, was noch zu tun ist, ...
Denn damit ich glücklich sein kann - und ich möchte glücklich sein - brauche ich eine Balance.
Die Art, auf die wir in dieser Gruppe leben, gibt uns die Freiheit ohne äußeren Druck selbst zu entscheiden, wann und was wir tun und wo unsere Prioritäten liegen. Wir ermöglichen uns gegenseitig sinnvolle Dinge zu tun, die die Welt ein Stückchen besser machen, und auch miteinander zu leben - und somit miteinander zu sein. Arbeits- und Privatleben haben keine klare Trennung. Das ist ein großes Privileg. Und es ist anders als die gesellschaftliche Norm und deshalb nicht immer einfach.
Manchmal bekomme ich dieses wirklich unangenehme Gefühl von
"Ich habe nicht genug gemacht. Vielleicht trage ich nicht genug bei und Andere machen Arbeit für mich".
Dann frage ich mich, was noch zu tun ist, was ich tun sollte, was Andere tun sollten. Und es gibt immer etwas zu tun, und es hört niemals auf. Das ist auch klar: Wir sind Idealisten, und wenn unser Utopia Realität würde, würden wir anfangen neue Träume zu träumen.
Für mich wird es aber problematisch, wenn ich nicht die geistige Freiheit habe mich zu entspannen und glücklich zu sein. Wenn ich nur noch gefangen bin in diesem Gefühl von "Arbeiten-müssen-und-nicht-wissen-wann-es-genug-ist-und-sich-nicht-wirklich-entspannen-und-glücklich-sein-können"-Unruhe. Ich kann das auch haben, wenn ich gerade in der Hängematte liege ;-) ! Bis zu dem Punkt, dass ich garnicht mehr aufhören kann, darüber nachzudenken, was es zu tun gibt, aber keine Energie dafür aufbringen kann, es anzugehen, weil ich doch eigentlich gerade einfach nur sein will. Und dann bin ich nicht und tue auch nicht... Also das ist wirklich nicht ideal.
Ich brauche und will eine Balance im Tun und Sein.
Diese Balance zu finden und zu halten ist deshalb mein Ziel.
Ich will zutiefst erfüllt und glücklich sein. Dafür muss ich das Gefühl haben etwas Sinnvolles zu machen und Zeit zu haben zu reflektieren, mich zu entspannen und glücklich zu sein. Wenn ich Dragon Dreaming richtig verstanden haben, dann ist Feiern ein ebenso wichtiger Teil des kreativen Kreises, wie Träumen, Planen und Tun ;-)
Was könnte helfen?
Lasst mich sein. Und freut euch, dass ich bin.
Unterstützt mich dabei, frei zu machen, zu relaxen, zu meditieren, in den Himmel zu gucken, zu genießen, einfach nichts zu machen. Fragt mich, ob ich genug sein kann und sagt Anderen mich sein zu lassen. Fragt mich, wie ich mich fühle, sagt mir, dass es gut so ist, gebt mir das Gefühl, dass ich genug getan habe, dass es jetzt okay ist. Seid positiv. Chillt mit mir.
Lasst uns feiern fertig zu sein.
Und noch eine Idee:
Ich werde vielleicht mal versuchen 2-3 Stunden Care Work (putzen, aufräumen, kochen, mich um Menschen kümmern) und 3-4 Stunden Projektarbeit am Tag zu machen. (Kann natürlich auch Care Work sein ;-) ) Und den Rest der Zeit bewusst nichts zu tun, sondern zu sein.